„Rauchst du wieder?“, fragte er. „Nein“, antwortete ich und drehte meinen Kopf zur Seite. In die Augen konnte ich ihm dabei nicht sehen. „Komisch, du riechst aber ganz schön nach Rauch.“ Ich spürte, wie meine Stirn heiß wurde.

Als L. wegen seines Gewichts auf die Idee gekommen war, wieder zu rauchen, hatte ich wie wild protestiert. Und als er sich nicht davon abbringen lassen wollte, erpreßte ich ihn. „Ich knutsche doch nicht mit einem Aschenbecher“, hatte ich gesagt. „Du hast doch selbst mal geraucht“, hatte er erwidert. „Und bin froh, daß ich's nicht mehr tue.“ L. war Nichtraucher geblieben. Aber ich hatte wenige Wochen wieder angefangen.

„Ich geh mit den Rauchern in die Pause“, sagte ich. Ich konnte ihm noch immer nicht in die Augen blicken. „Da krieg ich den ganzen Rauch ab.“ Ich wußte, ich hatte bereits verloren. L. seufzte. „Und dabei kaust du natürlich nur Kaugummi.“ Und nach einer Pause: „Denkst du, ich merk das nicht? Deine Klamotten riechen nach Rauch, deine Haare, deine Hände. Und wenn ich dich küsse …“

Ich starrte auf meine Finger und flüsterte gequält ein „tut mir leid“. Er zog die Augenbrauen hoch, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. „Dafür schuldest du mir was.“ Was ich ihm schuldete, ließ er offen. Das war vor einem halben Jahr. Schuldig fühle ich mich noch immer.





conma, Mittwoch, 2. Dezember 2009, 09:38
Und wie ist der Stand mit dem Rauchen jetzt?

badlydrawngirl, Mittwoch, 2. Dezember 2009, 20:33
Bin auf dem besten Weg zum Lungenkrebs.

conma, Donnerstag, 3. Dezember 2009, 16:02
Dann wäre es sicher besser, das Zigarettchen zu genießen, statt sich mit Schuldgefühlen zu plagen ...
Wir haben alle unsere Fehler