Freitag, 4. Dezember 2009
„Und dich sehe ich als Projektleiterin.“ Zunächst war ich erfreut. Wieder ein neues Projekt, und ein spannendes noch dazu. Das Projektteam bestand zwar hauptsächlich aus Dienstleistern und Menschen, mit denen ich nicht so gern zusammenarbeite. Aber die würde ich schon in den Griff bekommen.

„Wir werden die aber nicht alle hier unterkriegen. Das heißt, du wirst wohl nur zwei Tage die Woche hier sein und den Rest bei der Agentur und dem Dienstleister. Evtl. auch häufiger.“ Ich schluckte. Das Projekt sollte in den letzten beiden Monaten laufen, in denen O. noch hier war. Das bedeutete, ich würde ihn kaum noch sehen können. Gerade jetzt, wo ich ohne ihn kaum übers Wochenende komme. Ich leide unter dem Gefühl, nicht mehr genug Zeit mit ihm verbringen zu können. Und nun wird selbst das bißchen, was mir bleibt, gekürzt.

„OK“, sagte ich nach einer kurzen Pause. Was hätte ich auch sonst sagen sollen? Nein? Mach ich nicht mit? Mit hängenden Schultern fuhr ich nach Hause. O. hatte mich gebeten, ihn anzurufen und zu erzählen, wie es gelaufen war. Ich rief ihn an, aber von der Aussicht, ständig unterwegs zu sein, erzählte ich nichts. Ich halte mich an der Hoffnung fest, daß es letztendlich doch anders kommen kann. Mit Email und Telefon. Zu irgendwas muß das ja gut sein.