Besinnliche Weihnachten. Und weil wir alle so besinnlich sind, wollten wir uns einen gemütlichen Abend mit der gesamten Abteilung machen. Doch so eine Weihnachtsfeier mußte natürlich organisiert werden. Und als sich endlich jemand dafür bereiterklärte, waren sämtliche interessanten Locations bereits gebucht. Was zu dieser späten Zeit auch wirklich keiner erwartet hätte, nicht wahr?

Es ist ein geradezu typischer Fall für uns. Chronisch unterbesetzt, kaum Zeit für privates, und wenn doch, hat dieses Vorrang vor Feiern mit den Kollegen. Wen wundert es da noch, daß wir keine Weihnachtsfeier zustande bringen? Es schmerzt auch wirklich niemanden, den angepeilten Abend mit Freund oder Familie zu verbringen, statt ein paar Stunden länger als sonst mit den Kollegen zusammenzusitzen. Daher reagierten wir mit entspannter Gelassenheit auf die Nachricht.

Doch wir wären nicht wir, wenn es keine Ausweichmöglichkeit gäbe. Kollege M. kam die Idee, nach der Arbeit gemeinsam die Bowlingbahn zu stürmen. Helle Begeisterung kam unter den Kollegen auf, nur eine stand mit reserviertem Blick abseits: ich.

Ich kann mir nun alles vorstellen, nur nicht mich beim Bowlen. Das Thema erinnert mich zu sehr an The Big Lebowski, und unter solche Leute, nein, unter solche mische ich mich nicht, dachte ich. Meine Proteste beeindruckten keinen, auch mein Team stellte sich gegen mich – mehr noch, sie drängten mich, doch mitzugehen. Es würde doch bestimmt lustig (ja, für euch, wenn ihr mir zuseht), ich könne das auch (auf der Wii vielleicht), sie würden mir auch helfen (und sich dabei kaputtlachen), und schließlich ginge es ja ums Dabeisein, nicht ums Gewinnen (als ob ich da Aussichten hätte).

Da mich meine Kollegen inzwischen sehr genau kennen, fiel es ihnen nicht schwer, mich schließlich zu überreden, mit zum Bowlingabend zu gehen. O. versprach, mich anschließend nach Hause zu fahren; eine kleine Entschädigung. Und ein wenig Balsam auf meine Wunden. Irgendwie freue ich mich jetzt darauf.





conma, Freitag, 11. Dezember 2009, 08:30
Mir geht's ähnlich. Ich muss auf den Weihnachtsmarkt. Zu allem Übel musste ich als Gruppenleiterin auch noch die Einladung verschicken, weil die Person, die das Ganze ins Rollen gebracht hat, jetzt krank zu Hause ist.