Dienstag, 10. November 2009
Jetzt, wo ich wieder zuhause und alleine bin, läßt der Rausch der Gefühle nach, und ich werde mir ganz langsam bewußt, daß ein wunderschöner Abend hier endet. Ich kralle mich an dem Glücksgefühl fest, daß mich noch auf der Heimfahrt begleitete, als könne ich es aufhalten, damit es niemals niemals vergeht. Ich möchte es um keinen Preis gegen die Melancholie der letzten Tage tauschen.

Diesen wunderschönen Abend möchte ich für immer in meinem Herzen behalten. Wie auch dich. Zu gerne würde ich jetzt zu dir zurückkehren, die Zeit zurückdrehen, denn sie ist viel zu schnell verflogen. Mich noch einmal so glücklich fühlen wie die letzten Stunden. Mich noch einmal in deine Unbeschwertheit sinken lassen. Noch einmal ohne Sorgen sein. Es fiel mir noch nie so schwer zu gehen wie heute.

Der Alltag wird fürchterlich grau sein ohne dich. Es ist einfach unvorstellbar. Du fehlst mir schon jetzt. So sehr ich deine Entscheidung verstehen kann, es ist, als bräche mein Herz entzwei. Du bist längst nicht nur ein guter Kollege. Du bedeutest mir sehr viel. Und ich bin nicht fähig, dir das zu sagen. Stattdessen werde ich mich wieder in den Schlaf weinen und die nächste Gelegenheit herbeisehnen, mit dir allein zu sein.




Dienstag, 27. Januar 2009
Ich dachte, du seist meine nächste große Liebe. Aber für dich bin ich wohl doch nur eine Frau auf Abruf. Wenn du gerade alleine in deiner Wohnung sitzt, dann bin ich dir recht. Nein, dann erwartest du, dass ich bereit stehe, dich unterhalte, dir gebe, was du willst. Doch tust du es nicht, bin ich dir egal. Du ignorierst mich mit einer solchen Leichtigkeit. Wie heute wartete ich so oft schon auf dich. Und du hast nicht einmal daran gedacht, mir zu sagen, ich solle nicht warten.

„Bis später“ war der letzte Satz, den ich heute von dir hörte. Seit dem warte ich auf dich, frage mich, wo du bleibst, warum du dich nicht meldest. Um jetzt über eine SMS zu erfahren, dass du dich woanders prächtig amüsierst. Mit anderen. Kein “komm doch auch vorbei“, kein “ich komme später noch“, kein “ich rufe dich nachher an“.

Mir ist kalt. Ich weiß nicht, ob es der Winter ist oder meine Gefühle.




Sonntag, 14. Dezember 2008
Ich liebe ihn … ich liebe ihn nicht … ich liebe ihn … ich liebe ihn nicht …




Montag, 6. Oktober 2008
Wie ein schwieriger Arbeitstag im Büro einen doch ablenken kann. Vielleicht ist es ja genau das, was ich brauche. Stress. Beschäftigung. Ablenkung. Nur, wenn ich danach nach Hause komme, die leere Wohnung betrete, dann kommt alles wieder. Die Erinnerungen an den gestrigen Abend. Das Gefühl, allein gelassen zu werden. Wenn das so bleibt, werde ich zum Workoholic. Lieber Arbeit und Ablenkung, als das alles ertragen zu müssen.




Spät eingeschlafen, den Kopf voller schlimmer Gedanken. Sie lassen mir keine Ruhe, die Worte. Einem schier endlosen Abend fürchterlicher Quälerei folgt ein traumloser, unruhiger Schlaf. Ich sitze auf der Bettkante und starre die Wand an. Der Kaffee schmeckt nicht mehr, die Luft ist zu trocken, der Wind zu laut, die Räume zu eng. Ich will nicht hinaus, und ich kann nicht hier bleiben. Mein Herz hat aufgehört zu schlagen. Mein Atem steht still. Meine Augen sehen nicht mehr. Ich bin so leer.




Samstag, 31. Mai 2008
Ich hatte einen Tag früher gebucht als notwendig. „Nur weg hier“, dachte ich, „so schnell wie möglich, nur weg.“ Weg von allem. Alleine sein. Meine Ruhe haben.

Auf der Zugfahrt saß ich stundenlang gepresst wie eine Sardine zwischen alten Menschen, die lautstark über Dinge redeten, die in mir Übelkeit verursachen. Ich wollte nichts als alleine sein. Keine Menschen mehr um mich haben. Nach stundenlanger Tortur stieg ich aus dem Zug aus und trat in die Freiheit.

Fünf Minuten dauerte es nur mit dem Taxi zum Hotel. Ich betrat mein Zimmer, warf alle Dinge von mir und legte mich erleichtert aufs Bett. Und nach wenigen Minuten konnte ich sie hören, die Stille, die mich nun umgab. Keine Menschen um mich, ich war ganz alleine in einem großen Hotelzimmer. Ganz alleine. Eine Stunde verging, dann eine weitere. Dann fühlte ich mich bereits, als habe ich Jahre auf einer einsamen Insel verbracht.

Er fehlt mir. Und schlimmer noch als die Einsamkeit ist es, das zugeben zu müssen.




Dienstag, 23. Oktober 2007
In der Mittagspause rief ich meine kleine Schwester an. B. ist bis auf zwei Tage genau zweieinhalb Jahre jünger als ich. Sie hatte eine einfache Kindheit, denn sie musste für ihre Freiheiten nicht kämpfen. Ich hatte zweieinhalb Jahre zuvor für meine gekämpft, und unsere Eltern hatten sie ihr einfach gegeben.

Was Beziehungen anging, war sie noch konservativer als ich. Mit 16 Jahren suchte sie bereits die Liebe ihres Lebens. Sie schien sie in einem 21jährigen gefunden zu haben und hing an ihm wie eine Klette. Doch 16jährige Mädchen sind schwierig. Ich war es, und sie war es gleich doppelt. So hielt ihre erste richtige Beziehung nicht einmal ein Jahr, dann hatte ihr Freund die Nase voll von ihren Launen und gab ihr den Laufpass. B. saß nächtelang an meinem Bett und heulte sich aus, sie hätte nun alle Chancen auf eine glückliche Ehe verspielt, denn er sei es gewesen, ihre wahre Liebe, und sie könne niemals einen anderen lieben.

Sie hielt es tatsächlich partnerlos aus, bis sie 21 war. Dann bekam sie Torschlusspanik. Sie meldete sich an unzähligen Single-Börsen und Flirt-Sites an. Dabei hatte sie das gar nicht nötig. Sie ist bildhübsch, viel attraktiver als ich es je war. Keinen Abend konnte sie ausgehen, ohne von wenigstens einem Mann angesprochen zu werden. Aber keiner war ihr recht, immer glaubte sie, ihre Verehrer meinten es nicht ernst genug.

Sie war neidisch auf mich, weil ich schon so lange mit D. zusammen war und in ihren Augen eine glückliche Beziehung hatte. Doch zu dem Zeitpunkt hatten wir die erste große Krise bereits hinter uns. Die Illusion, D. sei der Mann meines Lebens, war längst geplatzt wie eine Seifenblase. Nur loslassen konnte ich nicht, und ich sollte es noch drei weitere Jahre lang nicht können.

B. fand ein Jahr später ihren Prinzen. Die beiden sind mittlerweile verlobt. Ein Versprechen, das für mich bedeutungslos geworden ist.




Dienstag, 16. Oktober 2007
I'm so tired of being here
Suppressed by all my childisch fears
And if you have to leave
I wish that you would just leave
'cause your presence still lingers here
And it won't leave me alone

These wounds won't seem to heal
This pain is just too real
There's just too much that time cannot erase
Evanescence - My Immortal




Dienstag, 2. Oktober 2007
All of my memories keep you near
In silent moments
Imagine you'd be here
All of my memories keep you near
Your silent whispers, silent tears
Within Temptation - Memories