Streit. Alpträume. Verlustängste. Jetzt eine anstrengende Woche. Es kommt alles zusammen, wie immer. Der Wecker klingelt zum zweitenmal, und ich sitze noch mit angezogenen Beinen und unfähig, mich zu bewegen, auf dem Bett.

Einerseits könnte ich mir Zeit lassen. Die Gleitzeitregelung erlaubt das, und in einer Woche werden die Stunden auf meinem Konto sowieso verfallen. Außerdem kommt er, auf den ich mich Tag für Tag freue, montags später ins Büro, also gibt es erst recht keinen Grund zur Hektik.

Andererseits stapeln sich auf meinem Schreibtisch die Problemfälle, und sie werden sicher nicht weniger, wenn ich sie mit Gelassenheit ignoriere. Es ist, als kämpfte ich gegen eine Hydra – sobald ein Problem beseitigt ist, tauchen zwei neue auf.

„Morgen abend mußt du mir helfen“, sagte L. gestern am Telefon. Und er wurde unglaublich sauer, als ich ihm sagte, es würde wahrscheinlich wieder so spät werden wie letzte Woche. „Bist du eigentlich mit mir zusammen oder mit deiner Arbeit? Ständig kommst du spät nach Hause, und dann ist nichts mehr mit dir anzufangen.“ Und nach einer Pause: „Bist du eigentlich wirklich so lange im Büro? Oder sagst du mir das nur?“

Das ist die nächste Stufe der Eskalation: Eifersucht und Mißtrauen. Irgendjemand mit viel Einfluß auf mein Leben scheint mich grenzenlos zu hassen. Ich war so erschrocken, daß ich einfach auflegte. Es muß sich dringend etwas ändern, sonst entgleitet mir mein Leben völlig.